Wiener Börse Podcast

Wiener Börse Podcast

Gregor Rosingers neue Börsenkinder: Nr. 70 ReGuest - Nr. 71 BSP Immobilien AG - Nr. 72 UKO Microshops

Gregor Rosingers neue Börsenkinder: Nr. 70 ReGuest - Nr. 71 BSP Immobilien AG - Nr. 72 UKO Microshops

Gregor Rosinger erwartet nach der vermeintlichen Rallye mit einigen Zäsuren eine Selektivierung von guten Unternehmen. "Unternehmen, die nichts als Verluste schreiben, werden korrigieren." Die Renner-Aktien im Rosinger Index: "Wir sind sehr früh in Leonardo, einem Friedensverteidigungsunternehmen, eingestiegen." Bislang hat Gregor Rosinger 69 Firmen an die Börse geführt. Als neue Rosinger-Börsenkinder bringt er die Re:Guest AG ins Spiel. "Mittlerweile setzen über 1000 Hotels die Software von Re:Guest ein. Und jede Woche werden es mehr." Kandidat Nr. 71: BSP Immobilien. Kandidat Nr. 72: UKO Microshops. "Der Warenautomatenhersteller hat aus dem einstigen Schmuddelautomaten fast einen kleinen Feinkostladen gemacht." Viele dieser Point of Sales übernehmen jetzt schon die Funktion eines Nahversorgers.

Warimpex Jahreszahlen 2023 - Abschreibungen auf das Russlandgeschäft drücken die Bilanz ins Minus

Operativ ist Franz Jurkowitsch, CEO der Warimpex, durchaus zufrieden mit 2023. Der Umsatz legte 10 % zu auf 49,7 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um knapp ein Drittel (31 %) auf 21,6 Mio. Euro. Trotzdem steht unter dem Strich ein deutlicher Verlust von 23,8 Mio. Euro, nach einem Nettogewinn von 42,9 Mio. Euro im Vorjahr. Der Grund sind Abschreibungen auf Bestände in Russland und der schwache russische Rubel in Höhe von 38 Mio. Euro. "Wir haben von den fünf Immobilien in Russland vier voll vermietet und die Miete läuft. Und das Hotel geht natürlich nicht so gut wie vor dem Krieg, aber es geht noch immer, würde ich sagen, recht zufriedenstellend." Die Eigenkapitalquote ist auf 33 % gesunken, was stabil ist. Die Bilanzsumme ist um 18 % gesunken aufgrund von Bewertungsfragen. "33 % Eigenkapital, glaube ich, ist eine gute Ziffer in heutigen Zeiten. Auch im Blick, wenn ich mir Mitbewerber ansehe." Die Situation am Immobilienmarkt ist schwierig, Aktionäre sind unzufrieden. "Die Zukunft hängt stark vom Kapitalmarkt ab, Zinssenkungen könnten Verbesserungen bringen, aber Niedrigzinsen wie bis 2019 sind nicht so schnell zu erwarten."

Im Anfang war die Streuung. Heinz Bednar über den Weltfondstag: "Jede Brieftasche sollte am Gesamtmarkt partizipieren kö

Die Geschichte des Weltfondstages begann vor 250 Jahren, als der Niederländer Abraham van Ketwich diese Anlageform als Antwort auf eine Bankenkrise ins Leben gerufen hatte. "Er hat gleich am Anfang Wert auf eine breite Streuung gelegt", erklärt VÖIG-Präsident Heinz Bednar. In Österreich sind derzeit knapp 210 Mrd. Euro in Fonds angelegt. "Die Aktienmärkte haben sehr schön auf die vorangegangenen Krisen geantwortet." Das betrifft die USA, Europa, aber eben auch Japan. "Die Hälfte des österreichischen Fondsmarktes ist nachhaltig investiert", betont Bednar. "Es geht darum, für jede Brieftasche eine Möglichkeit zu schaffen, am Gesamtmarkt zu partizipieren." Darüber hinaus wünscht sich Bednar eine Steuerbefreiung für faktisch bereits versteuertes Einkommen in der Vorsorge.

Athos Immobilien Vorstand Pammer: "Halten auch in schweren Zeiten an der Dividende fest"

Auch das Jahr 2023 war kein Leichtes für die Immobilienbranche und damit für Athos Immobilien aus Linz. Der Umsatz steigt zwar von 6,8 auf 7,8 Mio. Euro. Allerdings zieht ein negatives Finanzergebnis von 1,8 Mio. Euro die Bilanz nach unten. So bleiben nach Steuern 380.000 Euro, nach 780.000 im Jahr 2022. "Die Transaktionen sind schwächer gewesen, als wir erhofft hatten. Dort sind wir mit etwas optimistischeren Zahlen in das Jahr gegangen. Aber besser liefen die Auslastung und Mietzahlungen. Da sind wir genau in Line. Also mehr als Vollvermittlung geht nicht." Athos zahlt für 2023 eine Dividende von 80 Cent. "Das soll dem Aktionär zum Ausdruck gebracht werden, dass wir auch in schwierigsten Zeiten so viel an Cashflow generieren, dass wir ausschütten können." Mit Blick auf das laufende Jahr ist Pammer vorsichtig optimistisch. Wir gehen davon aus, dass wir das Ergebnis verbessern. Die Vermietung floriert ausgezeichnet, keine Leerstände. Bei den Zinsen sehen wir erste Anzeichen einer Reduzierung."

A1 Telekom Austria Q1 2024 "Solider Start ins Jahr. Wir sind sehr zufrieden!"

Quartal eins im Jahr eins nach dem Verkauf des Turmgeschäftes bei A1 Telekom Austria. Der Umsatz steigt leicht 0,7 %, das Periodenergebnis 13 % niedriger. 117 Mio. Es sieht nach einem verhaltenen Start aus? Thomas Arnoldner, stellvertretender CEO, widerspricht. "Wir denken, dass es ein sehr solides Ergebnis ist. Wir haben ein Umsatzwachstum von 0,7 %. Das ist richtig, aber gleichzeitig ein EBITDA-Wachstum von über 4 % und das ist ein sehr, sehr schönes Ergebnis in dieser Branche." Die Kosten laufen momentan noch den Einnahmen voraus. "Ja, wir sind mit steigenden Kosten in einigen wesentlichen Bereichen konfrontiert, insbesondere bei den Gehaltskosten in Österreich. Die Energiekosten bleiben auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Die Wertschöpfungsmaßnahmen auf Kundenseite hingegen erden aber erst mit dem 1. April wirksam." Die Jahresziele bestätigt Arnoldner. "Wir bewegen uns von einem Umsatzwachstum von 3 % bis 4 % im Jahr 2024 und von 4 bis 5 % auf der EBITDA-Seite."

Annus Horribilis 2023 - UBM CEO Winkler "Es wird wieder Tag werden ...

UBM Development ist einer der führenden Entwickler von Holzbau-Projekten in Europa. Der strategische Fokus liegt auf Green and Smart Building in Großstädten wie Wien, München, Frankfurt oder Prag. Doch das Jahr 2023 war das Annus Horribilis der Immobilienbranche, beschreibt es CEO Thomas Winkler, und ist froh, besser abgeschnitten zu haben als viele seiner Mitbewerber, die das Horrorjahr zum Teil nicht überlebt haben. "Resilienz und relative Stärke sind die Themen, das ist einigermaßen defensiv, verwundert aber nicht bei 580 Pleiten in der Developerbranche in Deutschland und der größten Pleite, die in Österreich jemals stattgefunden hat." Operativ lief das Geschäft 2023 relativ gut. Aber 70 Mio. Euro Abschreibungen drücken die Bilanz ins Minus auf einen Verlust von 40 Mio. Euro vor Steuern. "Ohne Abschreibungen wäre das durchaus vergleichbar gewesen wäre mit dem 22er-Jahr!" Winkler schaut optimistisch nach vorne. "In der dunkelsten Stunde der Nacht, vergisst man manchmal, dass es aber morgen wieder hell wird." 2023 hat UMB 175 Mio. Euro investiert und will das auch im laufenden Jahr tun. "Wenn es hell wird, wollen wir nicht nackt dastehen!"

Erwin Hof (Finanzbildung an der Wiener Börse): "Investieren an der Börse ist eine Fernreise, kein Tagesausflug"

Sind Sie börsenfest? Bei der Finanzbildung gibt es nicht nur nach Meinung Erwin Hofs von der Wiener Börse eine Menge Aufholpotenzial. "Investieren an der Börse ist eine Fernreise, kein Tagesausflug." Frei nach dem Motto: Ich packe meinen Koffer und nehme mit … mein Anlageziel, das Produktverständnis sowie die Kenntnis von den Märkten. In welche Länder soll es gehen, wie lange möchte ich unterwegs sein? Und wie hoch ist eigentlich mein Budget? "Machen Sie bitte nichts an der Börse, wenn Sie keinen Notgroschen haben", so Erwin Hof, der sich mehr Finanzbildung auch in der Schule wünscht.

Frequentis Jahreszahlen 23 - CEO Haslacher: "Wir hatten ein fulminantes Jahr 2023"

Frequentis profitiert auch 2023 von den Trends Sicherheit und Mobilität. Das Unternehmen bietet Lösungen für Flugsicherung, Blaulichtorganisationen, Bahneinsatzleitzentralen und Küstenwachen. Der Umsatz steigt +10,8 % auf 427,5 Mio. Euro, das EBIT klettert von 25 Mio. auf 27 Mio. Euro. Der Auftragseingang kommt mit 505 Mio. Euro erstmals über eine halbe Milliarde Euro. Frequentis wächst dabei in nahezu allen Regionen, insbesondere in Europa und den USA. Ein Großauftrag der US-Flugsicherung trägt besonders zum Erfolg bei. Einen weiteren wichtigen Auftrag hat Frequentis von den französischen Staatsbahnen ergattert. Innovationen im Bereich öffentliche Sicherheit zum Beispiel in Norwegen runden die Wachstumsstory ab. Anleger bekommen 24 Cent Dividende, knapp 10 % mehr als im Vorjahr. Für 2024 strebt Frequentis weiteres Wachstum im Auftragseingang und Umsatz an.

Rosenbauer CEO 2023: Mit roten Fahrzeugen wieder schwarze Zahlen. - Kapitalerhöhung geplant - "Rekord Auftragsbestand".

Rekordauftragsbestand beim Feuerwehrausrüster Rosenbauer: CEO Sebastian Wolf: "Wenn Sie jetzt ein Fahrzeug bestellen, bekommen Sie vielleicht Ende 2025, gegebenenfalls 2026 das Fahrzeug ausgeliefert. Im Jahr 2023 erhielten wir 50 % der Fahrgestelle nicht rechtzeitig. Die Durchlaufzeiten oder Lieferzeiten sind eben schon zurückgegangen. Aber wenn 50 % nicht rechtzeitig nicht da sind, ist das für die Produktion noch ein Riesenproblem, weil dann bei der sogenannten Hochzeit, wo der Aufbau auf das Fahrgestell kommt, das Fahrgestell nicht da ist. Und dann beginnt die Ineffizienz. Die sahen wir 2022 massiv, 2023 schon wesentlich weniger. Und das erwarten wir, dass 2024 sich eben wieder vollständig normalisiert und wir die Lagerbestände, die dadurch entstanden sind, auch abbauen können." Für 2023: Umsatz übersteigt 1 Mrd. Euro, ein Anstieg um gerundet 10 %. Das EBIT beläuft sich auf 37,5 Mio. Euro, und das Periodenergebnis verbesserte sich von -22,3 Mio. Euro auf 1,2 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie liegt bei -0,2 Euro; es wird keine Dividende ausgezahlt.

FACC FY23 - 35 Jahre Erfolg durch Innovation und Qualität

FACC feiert 2024 ihr 35-jähriges Bestehen. 1989 als Fischer Ski & Tennis angefangen, ist FACC heute als Experten für Verbundwerkstoffe eine feste Größe in der Luftfahrtindustrie. Ski-Ikone Franz Klammer, der auf Fischer Ski seine größten Erfolge gefeiert hat, kommt nicht zur Geburtstagsfeier, sagt CEO Robert Machtlinger bei der Vorlage der Jahreszahlen 2023. "Der Ursprung Ski ist so lange her. Wir machen auch keine große Feier, sondern viele kleine. Auf den großen Luftfahrtshows werden wir uns präsentieren und aus der Geschichte berichten." Die Jahreszahlen 2023 zeigen, dass auch FACC die Corona-Pandemie und Lieferkettenthematik hinter sich gelassen hat. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 21 % auf 736 Mio. Euro, das operative Ergebnis verdreifachte sich auf 18 Mio. Euro. Unterm Strich bleibt ein EPS von 20 Cent. Trotzdem verzichtet FACC auf Dividende. "Dividenden, so wie wir es gewohnt waren, sind ab 2024 wieder möglich." FACC hat die Kapazitäten erweitert, bei Personal und bei der Fertigung, um den wachsenden Flugzeugmarkt bedienen zu können. Bei Airbus und bei Boeing. "Airlines melden einen viel höheren Bedarf an neuen Flugzeugen an. Die Luftfahrzeugbranche braucht zwei starke Player. Ich bin davon überzeugt, es gibt ein Duopol und das wird sich wieder einstellen."