Wiener Börse Podcast

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Palfinger CFO: "Wollen zukünftig 1/3 des Umsatzes in Amerika generieren - spüren nichts von einer Rezession

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Das Interview zum Anlass der Q3-Zahlen wurde mit CFO Felix Strohbichler live von der bauma 2022 (Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte) geführt: "Die bauma ist für uns weltweit die wichtigste Messe. Wir haben hier den fünften Tag, der absolut voll ist, d. h. man spürt hier nichts von einer bevorstehenden Rezession. Wir haben einen enormen Kundenzuspruch und eine extrem erfolgreiche Messe für Palfinger. Naturgemäß spüren wir in EMEA, auch Asien und insbesondere in China, dass die Baukonjunktur rückläufig ist. Aber zum einen haben wir einen sehr hohen Auftragsbestand, der uns bis ins 3. Quartal 2023 Auslastung sicherstellt. Und zum anderen sind wir nicht nur von der Baubranche abhängig, wir sind auch vielen anderen Wachstumsbranchen tätig, wie beispielsweise Recycling." Palfinger erreichte in den ersten drei Quartalen 2022 einen Rekordumsatz von 1,58 Mrd. Euro und ein EBIT von 112,5 Mio. Euro. Besonders gut läuft es auf den amerikanischen Kontinenten (NAM und LATAM). "Wir haben auch das Ziel, zukünftig 1/3 unseres Umsatzes dort zu generieren."

Telekom Austria CEO Arnoldner: "Resilienz zeichnet unser Geschäftsmodell aus" - was wird aus den Funktürmen?

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Die Telekom Austria AG konnte sich in den ersten 9 Monaten und auch in Q3 2022 steigern: 7,2 % Umsatzplus auf rund 1,3 Mrd. Euro in Q3, das ist überproportionales Wachstum zum 9-Monatsplus von 4,6 %. Geholfen hat das resiliente Geschäftsmodell, die gängigen Krisen schlagen sich nicht so sehr nieder. CEO Thomas Arnoldner: "Resilienz zeichnet unser Geschäftsmodell aus." Stark gestiegene Energiekosten werden aber dennoch spürbar. Aber auch der Gewinn ist gestiegen: Das EBIT steigt 11,9 % in Q3 auf 273 Mio. Euro. Das Periodenergebnis steigt 13,4 % auf 205 Mio. Euro. Die Prognose für 2022 wurde bestätigt. Wir sprechen im Interview über Notfallpläne für Blackouts, kritische Infrastruktur und den geplanten Verkauf der Funktürme.

Agrana Halbjahreszahlen 22/23: operativer Gewinn mehr als verdoppelt, Prognose bestätigt - Können Kosten weitergereicht

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Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana hat für das Halbjahr 2022/23 ein deutlich gesteigertes Ergebnis vorgelegt: 86,5 Mio. Euro operatives Ergebnis sind mehr als eine Verdoppelung zu den 41 Mio. aus dem Vorjahr. Es gab aber aufgrund des Ukrainekriegs auch hohe Abschreibungen von über 91 Mio. Euro. Die Energiekosten schlagen sich deutlich nieder, bisher können die gestiegenen Energiekosten aber kompensiert werden durch striktes Kostenmanagement und Preiserhöhungen. CEO Markus Mühleisen: "Das Thema Inflation ist ein ganz großes Thema. Wir hören schon von Kunden von Kaufzurückhaltung. Was uns hilft, ist unsere internationale Aufstellung und unser diversifiziertes Produktportfolio. So gelingt es uns einigermaßen gut, durch diese Zeiten durchzusteuern." Die Prognose wurde bestätigt: Ein sehr deutlicher Anstieg beim EBIT und ein deutlicher Anstieg beim Umsatz sind geplant.

Wolfgang Matejka: Emotionale Börsen? "Wachsender Spalt zwischen Privatanlegern und institutionellen Investoren"

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Der russische Krieg in der Ukraine scheint eine neue Stufe der Eskalation zu erreichen, mit Vergeltungsschlägen, Sabotageakten, Terror. Aber spielt das noch eine Rolle für die Börsen? Fondsmanager Wolfgang Matejka: "Es hat Auswirkungen auf Emotionen. Das ist ein wachsender Spalt zwischen Privatanlegern und institutionellen Investoren." Sollte man also die gefallenen Aktien kaufen, also vermeintliche Schnäppchenjagd? "Wir bekommen ein Umfeld serviert, das mehr und mehr zu einer ökonomischen Unsicherheit führt. Bedeutet, dass man sich mehr und mehr um das Umfeld der Investments kümmern muss". Was erwartet Wolfgang Matejka für die Berichtssaison, die weitere Entwicklung und wovon würde er die Finger lassen?

Marktanalyst Mostböck: "Es hat selten so niedrige KGVs am Wiener Markt gegeben wie in der aktuellen Situation"

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Viele Unwägbarkeiten belasten den Markt: Inflation, Geopolitik, Rezession, Energiekrise, vielleicht demnächst wieder Corona und viele mehr. Wir können in diesem Rahmen nicht alles aufzählen und schon gar nicht alles besprechen. Wie aber kann man das in die Strategie einfließen lassen? Und wie viel davon ist bereits eingepreist? Marktanalyst Friedrich Mostböck, Head of Research der Erste Bank: "Es hat selten so niedrige KGVs am Wiener Markt gegeben wie in der aktuellen Situation." Dieses liegt für 2022 etwa bei 6. Bedeutet das denn auch Kaufkurse?

Immobilienentwickler Aventa trotz schwierigem Umfeld auf Wachstumskurs - Preise steigen - Margen stabil

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Aventa ist ein Immobilienentwickler aus Graz. Seit November 2020 ist Aventa im Segment Direct Market Plus der Wiener Börse. Die Zahlen nach sechs Monaten zeigen: Aventa bleibt im schwierigen Umfeld auf Wachstumskurs. Head of Markets Kamil Kowalewski: "Die Preise steigen und die Margen sind stabil." Steigende Zinsen wirken zwar aus auf die Zahl der Projekte, nicht aber auf die Preise. Um dem steigenden Projektgeschäft gerecht zu werden, hat Aventa die Zahl der Mitarbeiter verdoppelt von 10 auf 20, die Personalaufwendungen steigen somit. Die massive Verteuerung von Baumaterialien dagegen wird sich nach Ansicht von Kowalewski wieder entspannen. "Wir rechnen mit sinkenden Preisen."

VOQUZ Labs steuert auf das Jahresziel von 30 % Wachstum zu - CEO Kögel über Inflation, Fachkräfte und Wachstumskurs

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Softwareanbieter VOQUZ Labs konnte im Halbjahr 2022 30 % Umsatzwachstum erzielen auf 1,8 Mio. Euro. CEO Martin Kögel: "Das ist genau das, was wir erwartet haben." VOQUZ hilft Unternehmen dabei, die SAP-Lizenzen optimal einzusetzen. Das bringt Einsparpotenzial. Ist das in solchen Zeiten mehr gefragt? Preisanhebungen wurden durchgesetzt, da die Mitarbeiterkosten steigen. Für das zweite Halbjahr wird weiterhin Wachstum erwartet. "Wir sind schon sehr stark Q4-lastig."

Gregor Rosinger: "Ich denke, dass es diesmal genauso ist, wie es in den vergangenen Rezessionen war, die ich erlebt habe

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Die Berichtssaison könnte spannend werden, denn die Aussichten der Unternehmen könnten darauf hinwiesen, ob und wie deutlich es zur Rezession kommt. Gregor Rosinger: "Ich bin seit 1985 als professioneller Investor tätig und ich habe schon sehr viel erlebt. Es ist immer so, dass die Rezessionsgefahr am Anfang unterschätzt wird. Dann gibt es die Thematik, dass es sich nur um eine technische Rezession handelt und irgendwann heißt es, es ist eine wirkliche Rezession. In all den Jahren ist es immer nach demselben Muster abgelaufen. Und somit rechne ich damit, dass es auch dieses Mal so sein wird, dass nach und nach Gewinnrevisionen bei Unternehmen veröffentlicht werden. Aber es wird nicht alle betreffen, es gibt immer Unternehmen, die einen Windfall-Profit machen". Man muss also selektiv vorgehen.

Investmentberater Dr. Habermayer: "Ich würde raten, sich nicht verleiten zu lassen, auf vermeintliche Schnäppchenjagd zu

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Die Faktoren, die auf den Markt drücken, sind vielfältig: Energiekrise, steigende Zinsen, Rezessionsausblick, Krieg in der Ukraine. Die Märkte sind gefallen und laut Investmentberater Dr. Wolfgang Habermayer von MERITO müsste es das auch nicht gewesen sein: "Sowohl auf der Aktienseite als auch auf der Anleiheseite haben wir massive Korrekturen. Wenn Sie eine Referenz in die Marktentwicklungen der letzten Jahrzehnte nehmen, dann ist diese Korrektur noch nicht abgeschlossen. Wir stehen in einem derart schwierigen Marktumfeld, dass wir auf der Aktienseite sehr wohl nochmals 10-15 % Korrektur erwarten müssen". Auf der anderen Seite ist ja auch schon viel Korrektur in den Kursen, kann man da nicht bereits Schnäppchen einsammeln? "Ich würde raten, sich nicht verleiten zu lassen, auf vermeintliche Schnäppchenjagd zu gehen." Welche Faktoren sind jetzt besonders wichtig?

Fondsmanager Alois Wögerbauer: "Man muss dem Wort Rezession den Schrecken nehmen"

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Mit steigenden Zinsen werden Anleihen wieder zur Alternative. Fondsmanager Alois Wögerbauer: "Für Neuinvestments sehen wir das schon als attraktiv an. Denn wenn ich mir heute ein Renditeniveau von 4 % für fünf bis sechs Jahre sichern kann, dann hatten wir dieses Niveau zuletzt 2011/2012. Insofern glauben wir schon, dass die Assetklasse wieder zurückfindet. Der Schmerz von heute sind die Erträge von morgen, so ticken halt Anleihen." Das ist der wesentliche Unterschied zum Crash 2020: "Damals haben die Notenbanken Geld in Märkte gepumpt, jetzt ziehen Sie Geld ab. Jetzt geht es Richtung Normalität. Das ist schmerzvoll, aber alternativlos". Eine Rezession scheint nicht mehr ausweichlich. "Eine Rezession ist derzeit sehr wahrscheinlich. Aber wir müssen dem Wort den Schrecken nehmen."

Über diesen Podcast

In diesen Podcasts hören Sie Interviews rund um die Wiener Börse und den österreichischen Kapitalmarkt. CEOs und CFOs geben Einblicke in börsennotierte Unternehmen. Analysten und Fondsmanager teilen Einschätzungen zur Marktlage, attraktiven Branchen und Favoriten unter österreichischen & internationalen Aktien. Außerdem erfahren Anleger: Tipps zur steuerlichen Behandlung von Dividenden und Wertpapier-Gewinne und Updates zum Umfeld für Börsengänge.

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