Wiener Börse Podcast

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Investmentberater Dr. Habermayer: "Ich würde raten, sich nicht verleiten zu lassen, auf vermeintliche Schnäppchenjagd zu

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Die Faktoren, die auf den Markt drücken, sind vielfältig: Energiekrise, steigende Zinsen, Rezessionsausblick, Krieg in der Ukraine. Die Märkte sind gefallen und laut Investmentberater Dr. Wolfgang Habermayer von MERITO müsste es das auch nicht gewesen sein: "Sowohl auf der Aktienseite als auch auf der Anleiheseite haben wir massive Korrekturen. Wenn Sie eine Referenz in die Marktentwicklungen der letzten Jahrzehnte nehmen, dann ist diese Korrektur noch nicht abgeschlossen. Wir stehen in einem derart schwierigen Marktumfeld, dass wir auf der Aktienseite sehr wohl nochmals 10-15 % Korrektur erwarten müssen". Auf der anderen Seite ist ja auch schon viel Korrektur in den Kursen, kann man da nicht bereits Schnäppchen einsammeln? "Ich würde raten, sich nicht verleiten zu lassen, auf vermeintliche Schnäppchenjagd zu gehen." Welche Faktoren sind jetzt besonders wichtig?

Fondsmanager Alois Wögerbauer: "Man muss dem Wort Rezession den Schrecken nehmen"

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Mit steigenden Zinsen werden Anleihen wieder zur Alternative. Fondsmanager Alois Wögerbauer: "Für Neuinvestments sehen wir das schon als attraktiv an. Denn wenn ich mir heute ein Renditeniveau von 4 % für fünf bis sechs Jahre sichern kann, dann hatten wir dieses Niveau zuletzt 2011/2012. Insofern glauben wir schon, dass die Assetklasse wieder zurückfindet. Der Schmerz von heute sind die Erträge von morgen, so ticken halt Anleihen." Das ist der wesentliche Unterschied zum Crash 2020: "Damals haben die Notenbanken Geld in Märkte gepumpt, jetzt ziehen Sie Geld ab. Jetzt geht es Richtung Normalität. Das ist schmerzvoll, aber alternativlos". Eine Rezession scheint nicht mehr ausweichlich. "Eine Rezession ist derzeit sehr wahrscheinlich. Aber wir müssen dem Wort den Schrecken nehmen."

Wolftank CEO Werth: "Es geht nicht um die nächsten Monate, sondern um die nächsten Jahre"

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Die Wolftank Group ist Spezialist für Betankungsanlagen für LNG-Fahrzeuge und Wasserstoff-Tanken. Diese Themen sind inzwischen Topthemen in den Headlines, allerdings als Zukunftsthema. Noch ist entsprechende Infrastruktur wenig vorhanden und auch die entsprechenden Fahrzeuge nur wenig. Die Nachfrage ist dafür riesengroß. Und noch bringt auch das Segment mit umweltfreundlicher Reinigung von Anlagen der Petrochemischen Industrie ein gutes Geschäft ein. Wolftank CEO Dr. Peter Werth über das "Henne-Ei-Problem", die Halbjahreszahlen 2022 und seinen Ausblick für die nächsten Monate.

Wie sehr hat sich die Immobilienbranche 2022 geändert? Athos Immobilien AG: "Dramatischer Umbruch feststellbar"

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Das Immobiliengeschäft ist ein Geschäft, das man früher als eher gut planbar und vielleicht sogar langweilig bezeichnet hätte. Das hat sich jetzt plötzlich geändert: zeitgleich treffen eine wahrscheinliche Rezession, Inflation, Energiekrise und Zinsanhebungen aufeinander. Man hört hier und da schon vom Ende des Immobilienbooms. Wie sehr hat sich Ihre Welt und das Geschäft als Immobilienunternehmen verändert im Jahr 2022? Athos CEO Manfred Pammer: "Es ist ein dramatischer Umbruch feststellbar." Die Athos Immobilien AG hat aber einen Wandel vorgenommen und setzt inzwischen fast nur noch auf den Bereich Wohnen, vor allem "leistbares Wohnen". "Wir haben einen guten Stock an ertragsstarken Immobilien und wir sind in einem Segment unterwegs, wo für den Mieter nicht mehr viel Platz ist nach unten." Die hohen Gewinne der letzten Jahre durch entsprechende Verkäufe wird es demnach so schnell nicht geben, gute Aussichten hat Pammer dennoch, immerhin kommen bald 100 neue Wohneinheiten hinzu.

CA Immo CEO Silvia Schmitten-Walgenbach: "Energieeffizienz ist seit Jahren fester Bestandteil unseres Konzepts"

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Heizen oder Kühlen von Immobilien ist ein Kostenfaktor, der derzeit auf dem Prüfstand steht, angesichts explodierender Preise für Strom und Gas. CA Immo beschreitet hier einen Sonderweg, und steuert den Energiebedarf intelligent. CEO Silvia Schmitten-Walgenbach: "Im Tower One in Frankfurt z.B. gibt es Sensoren, die messen, wie viele Menschen sich gerade dort aufhalten und die dann Heizen und Kühlen bedarfsgerecht steuern." Das Thema Energieeffizienz ist darüber hinaus seit Jahren fester Bestandteil im Konzept der CA Immo. "Wir sind eines der Gründungsmitglieder 2007 der Gesellschaft für nachhaltiges Bauen." Die Nachfrage nach Premium Büros ist sehr hoch, trotz oder gerade wegen des Trends zum "work from anywhere". "Die Unternehmen wollen ihren Mitarbeitern etwas Gutes tun. Aktuell hat ein Mieter seine Fläche sogar verdoppelt!"

H1/2022 Porr CFO Klemens Eiter: "Unsere Strategie: Selektives Wachstum mit green und lean"

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Die Porr AG hat im ersten Halbjahr 2022 ihre Produktionsleistung gesteigert um fast 11 % auf 2,7 Mrd. Euro. Die Baukosten sind seit 2020 um 25 % angewachsen, könnten aber an die öffentlichen und privaten Auftraggeber weitergegeben werden, so CFO Klemens Eiter. In der Baubranche gibt es genug zu tun: "Wir stecken in einer Energietransformation." Den steigenden Energiekosten begegnet das Unternehmen mit einer Umstellung der Anlagen auf den Kombibetrieb aus Öl und Diesel. "Das ist wirtschaftlich konkurrenzfähig und es gibt einen positiven Sustainability-Ausblick durch Einsatz von Bio-Diesel." Eiter sieht mehr Absatz im steigenden Zinsumfeld: "Wenn die Zinsen steigen und eine Abkühlung kommt, bringt das auch für uns eine Entspannung." Derzeit wird die Münchener Ludwigsbrücke saniert. "Und wir bauen in Hamburg das höchste Holz-Hybrid-Hochhaus Deutschlands."

UBM Development: Abwarten und alert bleiben - mit green, smart und more dem "Höhepunkt des perfekten Sturms" begegnen

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Eine alte Immobilienweisheit lautet: Die besten Käufe werden in der schwierigsten Zeit getätigt. Die UBM Development geht also mit gutem Beispiel voran, verhält sich antizyklisch und erwirbt deshalb am 13. September ein Grundstück im schicken Düsseldorfer Medienhafen. Doch CEO Thomas Winkler gibt auch zu, dass der "Höhepunkt des perfekten Sturms" noch nicht erreicht ist. Den steigenden Energiekosten möchte das Unternehmen mit grüner und smarter Bauweise vorbeugen. "Die Holzpreise haben sich in diesem Jahr halbiert. Wir leiden natürlich auch unter Baustoffen mit einer hohen Energiekapazität wie Stahl oder Zement." Ein weiterer Bauaspekt verbirgt sich hinter dem Schlagwort "more", auf deutsch: der Mehrwert eines Hotels oder Hochhauses mit Holz-Hybrid-Bauweise. Die Timber Factory (München), der Timber Peak (Mainz) und der Timber Pioneer (Frankfurt) haben einen eigenen Charakter und erzählen den Besuchern eine besondere Geschichte. So soll der Pioneer nach Fertigstellung in den Innenräumen nach Harz und Waldboden duften. Noch nicht entschieden ist, ob ein Specht oder Kuckuck akustisch die Gäste im Aufzug begleitet.

Drohender Wohlstandsverlust – Zeit zu handeln für Staat & Bürger

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Dr. Gerd Kommer, Vermögensverwalter & Autor, und Wiener Börse-Chef Dr. Christoph Boschan sind sich einig: es ist Zeit zu handeln. Bürgerinnen und Bürger und den Staaten Deutschland und Österreich droht sonst Wohlstandsverlust. Hören Sie in diese Edition des Zukunftsforums hinein und gehen Sie mit den beiden Börsen-Profis der Frage nach, wie mehr Menschen von den hohen Aktienrenditen profitieren können und warum der deutschsprachige Raum in Punkto Investmentkultur Aufholbedarf hat. Die Geschichte, die gesellschaftliche Sicht auf das Unternehmertum aber auch das umlagefinanzierte Vorsorgesystem sorgen für niedrige Aktienquoten und Marktkapitalisierung im weltweiten Vergleich. Dabei sind die Zahlen eindeutig. Eine Übersicht inflationsbereinigter Renditen zeigt: Mit der Anlageklasse Aktien lukrieren Anleger langfristig die höchste Rendite. Denn, dank YouTube-Revolution und ETF-Sparplänen sind die Zugangsbarrieren heute so gering wie nie zuvor.

Lernstück Hintergründe zum Margin Call zu Wien Energie - Derivatehändler Sascha Flach:"Das Geld ist nicht weg!"

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Derivate Händler Sascha Flach, ICF Bank: "Die Wien Energie versorgt 2 Millionen Kunden mit Strom und Wärme. Die Wärme und den Strom generiert Sie durch das Verbrennen von Gas. Jetzt im Winter, wenn es ein schöner Tag ist, wird weniger Strom benötigt. Da Wien Energie aber die Wärme produziert, können sie den überschüssigen Strom an der Terminbörsen verkaufen. … Somit haben sie eine Jahreslieferung Strom für in 2 Jahren verkauft. An den Futures Märkten ist es ja so: ich bin nicht 1:1, sondern ich bin gehebelt. D. h. Ich hinterlege eine Marge und die Marge dient dann als Sicherheit und diese Sicherheit muss gewährleisten, dass dieser Kontrakt auch erfüllt werden kann. Jetzt sind aber die Kosten für den Strompreis extrem gestiegen. Deswegen mussten Sie Liquidität nachschießen. Aber das Geld ist ja nicht weg, wenn die in 2 Jahren die Energie liefern, dann hat sich das erledigt!"

Zumtobel CFO Erath: "Bei den hohen Strompreisen amortisieren sich jetzt neue Licht-Installation innerhalb von 1 bis 1 ½

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Zumtobel CFO Thomas Erath: "Wir haben zwei gegenläufig Effekte, das eine ist auf unserer Umsatzseite, dass wir eine verstärkte Nachfrage nach energieeffizienten Systemen haben. Das insbesondere, wenn Gebäude renoviert werden. Hier macht es auch Sinn, diese Lichtanlagen so schnell wie möglich zu sanieren, denn es kann sein, dass sich die ganze Neuinstallation von einer Lichtanlage von 1 bis 1 ½ Jahre amortisiert. Weil bei den Energiepreisen der Payback enorm ist! Denn sie brauchen nur noch 15 % der Energie. - Auf der anderen Seite sind wir natürlich auch mit hohen Energiepreisen für unsere Produktion konfrontiert. Wenn man sich anschaut, wie erratisch sich die Energiepreise entwickeln, dann kann man kaum planen und hat eine Vervielfachung der Stromkosten. - Auf der anderen Seite werden Neubauprojekte nach hinten geschoben, weil die Preise für Zement, Stahl, Ziegel um 30 %, 40 % oder 50 % erhöht haben und somit sind viele Bauprojekte nicht mehr leistbar". In Q1 2022/23 hat Zumtobel den Umsatz um 8,4 % auf 313,7 Mio. Euro gesteigert. Der Quartalsgewinn lag angesichts deutlich gestiegener Kosten mit rund 11 Mio. Euro spürbar unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres (Minus 19 %).

Über diesen Podcast

In diesen Podcasts hören Sie Interviews rund um die Wiener Börse und den österreichischen Kapitalmarkt. CEOs und CFOs geben Einblicke in börsennotierte Unternehmen. Analysten und Fondsmanager teilen Einschätzungen zur Marktlage, attraktiven Branchen und Favoriten unter österreichischen & internationalen Aktien. Außerdem erfahren Anleger: Tipps zur steuerlichen Behandlung von Dividenden und Wertpapier-Gewinne und Updates zum Umfeld für Börsengänge.

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