Wiener Börse Podcast

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AT&S steigert Gewinn und Umsatz in 9M 2022/23, senkt aber Prognose: "Haben gezeigt, welches Potenzial in der Firma steck

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AT&S ist Anbieter von High-End-Leiterplatten und IC-Substrate und somit auch Teil der Chipbranche. Allerdings eher im "Backend", wie es CEO Andreas Gerstenmayer bezeichnet. Dieser Bereich werde aus seiner Sicht übersehen bei den Subventionen und Fördertöpfen. "Damit sind wir bei weitem nicht unabhängig." Die USA investieren bis zu 250 Mrd. Dollar, China investiert seit einigen Jahren ca. 150 Mrd. Die Summe im European Chip Act soll bei ca. 42 Mrd. Euro liegen, "Ob man mit dieser Summe das Ziel erreicht, überlasse ich den Zuhörern." AT&S konnte in den letzten Monaten wachsen, der Umsatz stieg in den ersten drei Quartalen um 30 % auf 1,5 Mrd. Euro. "Wir haben gezeigt, welches Potenzial in der Firma steckt, wenn der Markt entsprechende Bedarfe hat." Nun trübt sich die Lage allerdings ein, sodass die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt wurde. Darauf will AT&S jetzt mit Maßnahmen reagieren.

Börsenneuling VAS AG: Alles rund um dezentrale Energieversorgung mit Feststoffverbrennungsanlagen

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Die VAS AG ist eines der wenigen Unternehmen, das im Jahr 2022 den Weg an die Börse gegangen ist, kurz vor Jahresende in den direct market plus der Wiener Börse. CEO Lukas Thurner: "Der Schritt an die Börse ist ein unumgängliches Thema, um das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen zu können." Die aktuellen Krisen sieht Thurner eher als Beschleuniger. "Das bestärkt uns in dem, unseren Weg weiterzugehen und nicht auf die Bremse zu steigen." Die VAS AG ist eine operative Holding, die mit ihren Tochtergesellschaften viele Umweltthemen abbildet. "Wir haben uns von einem Spezialisten für Filtertechnologien entwickelt zu einem Komplettanbieter, der das komplette Knowhow im eigenen Haus hat. Wir greifen bei Filtertechnik, Fördertechnik, Kesseltechnik und Feuerungstechnik bis zur Energieverwertung und Nutzung auf unsere eigene Technologie zurück." Wie soll die Zukunft aussehen?

Robert Halver: "Man möchte nicht, dass eine US-Notenbank zum Auftragskiller der Konjunktur wird"

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"Die Börsen gewöhnen sich offensichtlich an alles", so Robert Halver auf dem Börsentag in Dresden, "noch haben wir Krisen, aber diese Krisen bröckeln." Alles in allem sieht er das Börsenjahr 2023 positiv. "In der US-Zinspolitik wird es einen Seitwärtstrend geben. Man möchte nicht, dass eine US-Notenbank zum Auftragskiller der Konjunktur wird." Über China: "1 % Wirtschaftswachstum dort bedeutet 0,3 % Wirtschaftswachstum für die Welt." Auch zum Thema "Generationenkapital" findet er deutliche Worte: "Mir wäre es lieb, wenn die Bundesregierung mehr Volkskapitalismus wie in Schweden zulassen würde. Alles andere ist nur der Versuch, das Beinchen zu heben, aber nicht machen zu können."

Fondsmanager Wögerbauer: Keine Rezession - die Konjunkturerwartungen nach oben korrigiert

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Nach dem Pessimismus kommt der Optimismus. "Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone haben sich nach oben bewegt. Heißt: Die große Rezessionsangst ist draußen", sagt Alois Wögerbauer, Fondsmanager 3 Banken Generali. Auch die Energiepreise haben deutlich nachgelassen. "Damit sind die Spitzen von Inflation und Zinsen nahe!". Wögerbauer setzt verstärkt auf Anleihen. Bei Aktien rechnet er mit Bodenbildung und Seitwärtsbewegung. "Aktien kann man bei Schwäche durchaus zukaufen. Bei Anleihen haben sich die Renditen verzehnfacht von 0,4 % auf 4 %! Das gab es noch nie. Das müssen viele Langfristanleger erst mal verdauen!" Momentan haben wir eine sehr angenehme Situation. "Auch das gab es noch nie: Wir sehen in keiner Assetklasse eine Übertreibung oder Euphorie. Wir können frei wählen. Das ist eine gute Ausgangssituation."

Finanzberater Habermayer: "Wir bleiben bis auf Weiteres defensiv auf der Aktienseite"

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Der Jahresstart ist gut verlaufen, vor allem in Europa. Und das, obwohl hier doch so viele Probleme aufgetaucht sind: Energiekrise, Abhängigkeiten, die Nähe zum Krieg in der Ukraine und eine anstehende Rezession. Finanzberater Wolfgang Habermayer von Merito: "Der größere Bestand an Substanztiteln und interessantere Bewertungen haben dazu geführt, dass die Kurssteigerungen höher waren als in den USA." Wie also aufstellen? "Wir haben die Aktienquote erhöht, sind aber immer noch defensiv aufgestellt und werde das bis auf Weiteres beibehalten." Bei Anleihen dagegen ist Habermayer wieder auf der Käuferseite.

Q3 Agrana. Der Zucker-Schwan streift die Hülle ab: "Gutes Ergebnis auch im siebten Quartal in Folge"

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Zu den positiven Überraschungen 2022 in Österreich zählt laut Fondsmanager Wolfgang Matejka auch die Agrana: "Ein Underdog hat so langsam damit begonnen, die Hülle abzustreifen und als Schwan hervorzutreten." Die Q3-Zahlen 2022/23 bestätigen diese Einschätzung. Der Umsatz stieg um 26,4 % auf 2.742,5 Mio. Euro. Zudem zeigt das Unternehmen ein starkes operatives Ergebnis (plus 77 % auf 121,6 Mio.). Allerdings reduzierten außerordentliche Abschreibungen auf Goodwill und Assets im Segment Frucht im zweiten Quartal das Konzern-EBIT um 33,9 % auf 50,2 Mio. "Alle Segemente haben bei der Umsatzentwicklung beigetragen", so CEO Markus Mühleisen, "der Turnaround beim Zucker ist besonders ausgeprägt." Die Agrana fühlt sich dank der Umstellung auf einen dualen Betrieb mit Heizöl Extra Leicht gut gerüstet, falls es bei der Versorgung mit Erdgas zu Engpässen kommen sollte.

Klare Worte von Herbert Schmarl: Müssen Umwelt-Krise lösen - Gefahr Spaltung der Gesellschaft - Inflation kommt 2024 zur

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Fondsberater Herbert Schmarl: "Ich glaube nur an einen temporären Rückgang der Inflation bis zur Jahresmitte und dann wird die Inflation, die sich längst festgefressen hat, nicht weiter zurückgehen. Und ab 2024 wieder steigen. Die Notenbanken werden einen frühzeitigen Quasi-Sieg veröffentlichen. Ich glaube, dass sie sich spätestens in einem Jahr eingestehen müssen, dass sie die Brände unter der Erde nicht gelöscht haben. Ich glaube, dass zu viele Glutnester, also Inflationsbringer unter der Oberfläche schwelen, wie Personalknappheit, Demografie.... - Auch das Klima: Ohne Änderungen in unseren Verhaltensweisen fahren mit Vollgas auf die Umwelt-Klippe zu. Ich warne aber nicht nur nach ESG-Kriterien zu urteilen - Ganz gefährlich ist die Spaltung der Gesellschaft!"

CEO Dr. Boschan: 2022 Top-Jahr für Börse Wien, Eigentor "Übergewinnsteuer", Aktien-Rente, 3 Neuzugänge

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Das Jahr 2022: Putin-Krieg in der Ukraine, Lieferketten Probleme, Anleihen-Crash, XXL-Inflation, Crash der Digital-Aktien, Krypto-Crash, explodierende Kosten überall. Dr. Boschan, CEO der Wiener Börse: "Selten veranlasste mich ein Intro zu mehr Widerspruch, denn mindestens die Hälfte der aufgezählten, tatsächlich kursbestimmenden Faktoren sind alles andere als Black Swans gewesen. Deren Natur ist es, überraschend von der Seite unvorbereitet aufzutauchen." Trotzdem ist der Börsenumsatz der Börse Wien auf einem 10-Jahreshoch. "Er ist mehr oder weniger auf dem Vorjahresniveau." - Nicht nur Börsenunwort, sondern sie ist auch Gesetz, die "Übergewinnsteuer". - Top Anleihen-Segment, "Preis und Leistung stimmt!" 2022 gab es drei Neuzugänge, aktuell VAS AG und zwei davon im Top-Segment prime market mit PIERER MOBILITY und RHI MAGNESITA, die schon bei der Gründung des ATX dabei war."

Fritz Mostböck: Viele ATX Firmen sind vom Krieg gar nicht betroffen, aber trotzdem abgestraft - Ausblick 2023

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Fritz Möstböck, Head of Group Research ERSTE: "Das Fazit 2022 ist, dass die Wiener Börse stärker betroffen war durch den Krieg, der uns seit Ende Februar beschäftigt. Wenn es meistens international stark bergab geht, dann ist die Wiener Börse stärker betroffen als kleinerer Randmarkt. Das hat auch mit Liquidität zu tun. Auf der anderen Seite, wenn es international aufwärts geht, dann ist meistens die Börse Wien ganz vorne mit dabei und meist besser als viele internationale Indizes. Wenn man als internationaler Investor mit dem Krieg auf die Landkarte schaut, dann hat die Ukraine mit unseren Heimmärkten, also mit Polen, der Slowakei, mit Ungarn und Rumänien direkte Grenzen und liegt somit vor der Haustür. Es sind ja viele österreichischen Unternehmen im ATX, die den Großteil ihrer Erträge in Zentral- und Osteuropa generieren. Somit sollten diese Firmen stärker betroffen sein, was so teilweise gar nicht stimmt".

Zumtobel Halbjahreszahlen: angehobene Prognose bleibt trotzdem vorsichtig

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Die Energiekrise ist auch im Geschäft mit Beleuchtung angekommen. Zumtobel CFO Thomas Erath: "Wir bemerken das auf zwei Seiten: Dass wir auch viel mehr Geld für Strom bezahlen, als wir vorher bezahlt haben. Und auf der anderen Seite sehen wir eine erhöhte Nachfrage, insbesondere im Refurbishing Bereich. Mit unseren Produkten können Sie bis zu 80 % Energie sparen." Im Halbjahr 2022/23 sieht man Wachstum: Umsatzplus 10,6 % auf 627,8 Mio. Euro. "Der größte Teil kommt aus höheren Preisen". Auch der Gewinn ist gestiegen: Das EBIT liegt bei 50,8 Mio. Euro nach 35 Mio. im Vorjahr, die EBIT-Marge bei 8,1 %, nach 6,2 % im Vorjahr. "Die Halbleiter waren viel besser verfügbar, so konnten wir mehr Produkte zu unseren Kunden ausliefern. Das Zweite war ganz klar, dass wir unsere Preisanhebungen an die Kunden weitergeben konnten, und zwar in einem Ausmaß, von dem wir selber überrascht waren, dass es gegangen ist." Die Prognose wurde angehoben, bleibt aber dennoch vorsichtig.

Über diesen Podcast

In diesen Podcasts hören Sie Interviews rund um die Wiener Börse und den österreichischen Kapitalmarkt. CEOs und CFOs geben Einblicke in börsennotierte Unternehmen. Analysten und Fondsmanager teilen Einschätzungen zur Marktlage, attraktiven Branchen und Favoriten unter österreichischen & internationalen Aktien. Außerdem erfahren Anleger: Tipps zur steuerlichen Behandlung von Dividenden und Wertpapier-Gewinne und Updates zum Umfeld für Börsengänge.

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