Wiener Börse Podcast

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Robert Halver: "Wir brauchen Klarheit von der Zinsangstfront, dann bin ich mit sicher, dass sich die Aktienmärkte stabil

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Die Stimmung an den Börsen scheint hinüber. Kapitalmarktexperte Robert Halver: "Wir hatten jetzt viele Jahre lang bestes Börsenwetter, keine Wölkchen am Himmel. Und jetzt haben wir eine massive Gewitterfront über uns, bestückt aus geopolitischen Unsicherheiten, Zinsangst, Inflationsangst, Omikron-Ängste, Konjunkturängste. Hervorzuheben ist auch die Zinsangst in der Eurozone. Unsicherheit tut weh! Wir brauchen erst Klarheit von dieser Zinsangstfront, um zu wissen, wie es weitergeht. Und dann bin ich mir sicher, dass sich die Aktienmärkte wieder stabilisieren". Gerade die großen Tech-Aktien hat es besonders getroffen: "Die Insel der Glückseligkeit ist nicht mehr so groß. Es trennt sich die Spreu vom Weizen. Die guten ins Depötchen, die schlechten ins Kröpfchen." Wie wird es weitergehen an den Börsen?

Schmarl: "Wir haben eine Wegwerfgesellschaft entwickelt, weil die Rohstoffkosten so billig waren - Rohstoffe sind preisw

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Rohstoffexperte Herbert Schmarl: "Wir waren über Jahre hinweg zu billig bei den Rohstoffpreisen, deswegen haben wir ja auch eine Wegwerfgesellschaft produziert. Mit all den Problemen, die damit verbunden sind. Rohstoffe waren im Vergleich zu anderen Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien viel, viel zu billig. Und wir haben jetzt eine erste Phase im Rohstoff-Zykus, in der wir das korrigiert haben, aber immer noch bleiben Rohstoffe im Vergleich zu Aktien billig. Der Goldmann Sachs Rohstoffindex war 2008 in der Spitze bei 10.000 jetzt stehen wir bei 3.200. - Es kann sehr schnell gehen mit den nächsten 50 % bei den Rohstoffen." - "Fahrlässige Handlung der EZB: Die Notenbanken kommen mir vor wie Feuerwehren, die sagen: Ah! Wir haben jetzt einen kleinen Waldbrand, aber ich habe gehört in einem Monat kommt der Regen, da brauchen wir uns jetzt nicht anzustrengen und zu löschen."

AT&S Rekordzahlen: großes Update der Projekte und Werke rund um den Globus - neues 6G-Patent - Modulleiterplattenkometen

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Das neue China-Werk sorgte für einen Umsatzsprung bei AT&S. Der Neunmonatsumsatz (Q1-Q3 21/22) beim Leiterplatten-Hersteller (IC-Substrate) AT&S steigt um 30 % auf 1.15 Mio. Euro (VJ: 884 Mio. €). Das bereinigte EBITDA mit 262 Mio. Euro erhöht sich um 37 %. - Die Hybridanleihe aus 2017 in Höhe von 350 Mio. Euro ist abgeschlossen. - Neues 6G-Patent: CEO Andreas Gerstenmayer "Waveguides sind hohle Metallstrukturen, die elektromagnetische Signale praktisch ohne Verluste leiten." - Warum hat AT&S am 7. Januar 2022 den Halbjahresbericht nach dem Pre-Clearance-Verfahren noch mal veröffentlicht? Was ist das Pre-Clearance-Verfahren nach der FMA, der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde?

OMV Jahreszahlen 2021: Rekordgewinn, hohe Öl- und Gaspreise und fortgesetzte Transformation

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Die OMV hat 2021 ihre Transformation weg von einem klassischen Öl-Konzern hin zu mehr Gas, anderen Energiequellen (Geothermie und Zirkularwirtschaft) und Petrochemie. Doch auch der momentan hohe Ölpreis trägt aktuell zum Erfolg der OMV bei. "Hier ist es wichtig, dass es zu einem Equilibrium von Angebot und Nachfrage kommt." Der OMV-Umsatz hat sich mehr als verdoppelt auf +115 % auf 35,55 Mrd. Euro. In Q4 sogar +169 % auf 13,35 Mrd. Euro. "Es ist aber nicht der Umsatz, sondern Cashflow und Profitabilität sind die wichtigen Größen, die uns als Company erfolgreich machen. Für die Profitabilität hat nicht nur das hohe Preisniveau gesorgt, sondern auch die Kostendisziplin." Besonders gewachsen ist die neue Sparte Chemicals und Materials mit der Borrealis. Der Gewinn (operatives Ergebnis vor Sondereffekten) stieg auf neue Rekorde: 5,96 Mrd. Euro, im Vorjahr waren es 1,69 Mrd. Nun soll die Dividende um 24 % steigen auf 2,30 je Aktie.

Nach Rekordjahr 2021: "Wir gehen auch 2022 von einer hohen IPO-Aktivität aus, das Umfeld wird jedoch volatiler"

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2021 war ein Rekordjahr, nicht nur für den Kapitalmarkt generell, sondern auch für Börsengänge. Es gab so viele IPOs wie niemals zuvor. Philipp Süß, verantwortlich für das Eigenkapitalmarktgeschäft von Goldman Sachs in Deutschland und Österreich, Bank Europe SE sieht auch für das laufende Jahr grundsätzlich ein gutes Umfeld: "Wir gehen auch 2022 davon aus, dass die IPO-Aktivität hoch sein wird." Es gibt jedoch Unterschiede zu 2021: "Aufgrund der höheren Volatilität erwarten wir, dass die Fenster, in denen IPOs möglich sind, kürzer werden. Von daher wird eine sorgfältige Navigitation in diesen Zeitfenstern umso entscheidender sein." Zuletzt konnte man drei wesentliche Gründe für Unternehmen erkennen, an die Börse zu gehen: Spin-Offs wie bei Daimler Trucks, Private Equity Investoren, die Firmen als Exit an die Börse bringen oder Unternehmen, die firsches Kapital aufnehmen, um ihre Wachstumsstrategie voranzutreiben.

Alois Wögerbauer: "Ich glaube der Hauptgrund für die Korrektur war der Konflikt Russland-Ukraine"

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Die Fed-Sitzung steht kurz bevor, darauf fokussiert sich die Aufmerksamkeit und auch die Berichterstattung. Fondsmanager Alois Wögerbauer sieht darin aber gar nicht den Grund für die Bewegung am Markt: "Ich glaube, der Hauptgrund für die Korrektur war der Konflikt Russland-Ukraine". Schon Anfang des Jahres hatte er mehr Volatilität angekündigt: "Dass das dann so schnell und so rasch kam, konnten wir nicht ahnen. Ist das ein Ausverkauf? Ich würde sagen: Nein, das ist eine Korrektur. Aber es ist nicht eine große Trendwende." War das dann jetzt die absolute Kaufchance des Jahres oder bliebt der Markt so volatil? "Ich glaube, es ist der Beginn einer Phase mit so hohen Schwankungen wie in den letzten Tagen." Zumal die geopolitische Lage sehr angespannt ist: "Eine echte Eskalation ist nicht im Markt eingepreist!"

Wolfgang Matejka: Überinterpretiert der Markt die Bedeutung der Fed Sitzung am Mittwoch?

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Der Markt ist im Bann der Ukrainekrise und vor allem der Fed-Sitzung in dieser Woche. Interessant ist aber, dass nicht nur zinssensible Werte wie Tech-Aktien fallen, sondern auch der DAX und der ATX. Fondsmanager Wolfgang Matejka: "Es war ganz sicher auch eine Art: Das Silber noch schnell vom Tisch holen, bevor der Sturm kommt. Weil die Angst ja nicht an einem Tag endet, sondern man fragt, was könnte da noch passieren?" Alles fokussiert sich jetzt auf die Zinssitzung der Fed am Mittwochabend. Vieles, was da passieren könnte, ist doch bereits bekannt und eingepreist. Überinterpretiert der Markt also die Bedeutung der Sitzung am Mittwoch? Wie stark fällt die Ukrainekrise momentan ins Gewicht? Oder wirkt das vor allem bei den Energiepreisen? Wolfgang Matejka sieht bei einigen Sektoren jetzt besonderes Potenzial.

Palfinger CFO zur Gewinnwarnung: massive Kostensteigerungen + Lieferkettenprobleme - Ist Rekordjahr weiter möglich?

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Massive Kostensteigerungen und Probleme in den Lieferketten drücken die Margen und Gewinne bei der Palfinger AG. Der Kranhersteller veröffentliche dazu aktuell eine Gewinnwarnung. Denn die aktuelle Prognose zeige, dass der operative Gewinn in Q1 sowie auch im 1. Halbjahr "wesentlich unter dem EBIT der Vergleichsperioden des Vorjahres liegt". Grund sind massive Kostensteigerungen und Probleme in den Lieferketten. CFO Felix Strohbilcher: "Es sind viele Arten von Kosten, insbesondere sind es Beschaffungskosten. Stahl hat extrem angezogen, Energie und Transportkosten haben auch extrem angezogen, teilweise um das 5-6-fache, zudem haben wir eine hohe Inflation auf die Personalkosten. Alle kämpfen um Chips, auch wir. Und somit können auch wir erst später fakturieren." Ist trotzdem ein Rekordjahr 2022 voraus oder möglich? "Möglich ja jedenfalls, voraus ist eine große Ansage!"

Zeit für eine Korrektur? Wolfgang Habermayer: "Solange die hohen Gewinne anhalten, sind auch höhere Bewertungen gerechtf

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An den Börsen scheint etwas die Luft raus. Liegt da eine Korrektur in der Luft? Wolfgang Habermayer von Merito: "Sie wissen, dass wir als Antwort auf die Pandemie eine sehr lockere Geldpolitik sehen und darüber hinaus prozyklische Fiskalmaßnahmen. Das ist die Voraussetzung für sehr hohe Bewertungen und die haben wir zum Teil gesehen. Insofern ist so eine Marktentwicklung nicht verwunderlich. Wir stehen jetzt vor der Situation, wie die Notenbanken mit den hohen Inflationsraten umgehen. Das führt zu Verunsicherung und entsprechenden Kursanpassungen. Was aber ganz wesentlich bleiben wird, ist die Gewinneinschätzung und in welchem Ausmaß die Erwartungen erfüllt werden. Solange die hohen Gewinne anhalten, sind auch höhere Bewertungen gerechtfertigt". Wie sollte man als Anleger mit dieser Situation umgehen?

SBO Jahreszahlen 2021: Turnaround und volle Auftragsbücher - kommt bald eine Strategie-Transformation?

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Das Geschäftsjahr 2021 war für Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) deutlich besser als das Vorjahr. Die 292 Mio. Euro Umsatz sehen noch gar nicht besonders gut aus im Vergleich zu den 291 aus dem Vorjahr. Die +50 % beim Auftragseingang dann aber doch mit 343 Mio. Euro. CEO Gerald Grohmann: "Wir starten mit gutem Rückenwind in das Jahr 2022. Die +50 % füttern unsere Annahmen und unsere Zuversicht für das Jahr." Deutliche Steigerung auch beim Gewinn: 28 Mio. Euro EBIT nach -28 Mio. im Vorjahr. SBO hat 292 Mio. Euro Liquidität zur Verfügung und möchte auch investieren. Dort könnten auch neue Wege gegangen werden: "Ich bin gerade dabei, die Strategie der Schoeller-Bleckmann neu auszurichten. Öl und Gas wird weiter das Kerngeschäft sein. Zusätzlich wird die neue Strategie aber auch darin bestehen, dass wir in den nächsten Jahren ein weiteres Standbein außerhalb von Öl und Gas aufbauen werden. Ich denke da an Energy Transition, ich denke an Green-Tech."

Über diesen Podcast

In diesen Podcasts hören Sie Interviews rund um die Wiener Börse und den österreichischen Kapitalmarkt. CEOs und CFOs geben Einblicke in börsennotierte Unternehmen. Analysten und Fondsmanager teilen Einschätzungen zur Marktlage, attraktiven Branchen und Favoriten unter österreichischen & internationalen Aktien. Außerdem erfahren Anleger: Tipps zur steuerlichen Behandlung von Dividenden und Wertpapier-Gewinne und Updates zum Umfeld für Börsengänge.

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