Wiener Börse Podcast

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Putins Ukraine-Krieg: Folgen für den ATX -7 % - Welche österreichischen Firmen mit Osteuropa-Geschäft sind betroffen?

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Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, nannte es den traurigsten Tag seiner Amtszeit. Alle hatten gehofft, dass ein Krieg nur Drohgebärden von Putin sind. Heute am Donnerstag, 24.02.22, ist es ein heißer Krieg geworden. Bernd Maurer von Raiffeisen Research: "Der ATX ist natürlich, was das Osteuropa-Exposure der österreichischen Unternehmen angeht, hier im Fokus. Hier sind zwei Dinge wichtig und diese sind auch zu unterscheiden. Einerseits das direkte Exposure von Unternehmen Richtung Russland und Ukraine, das ist generell am österreichischen Markt nicht so groß. Während man wirtschaftliche Spillover-Effeke erwartet werden. Zum Beispiel geringeres Wirtschaftswachstum, Druck auf lokale Währungen usw... deswegen ist der ATX jetzt 7 % im Minus. Betroffen sind nur wenige Firmen wie Palfinger mit 7 %, Mayr-Melnhof 5 %, Andritz 3 % vom Russland-Umsatz. Die OMV: Ein bedeutender Teil der Gasproduktion beruft auf Ressourcen aus Russland, ca. 20 %. Immobilien-Firmen haben sich schon länger aus Russland zurückgezogen. Telekom Austria ist nicht aktiv in Russland und in der Ukraine, ist aber sehr wohl aktiv in Weißrussland und das ist der Markt mit der höchsten Marge für die AT."

Rekordjahr 2021 für Palfinger: 20 % Umsatzsteigerung, 1,8 Mrd. Euro Konzernergebnis - "Starke Präsenz in Russland"

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Alles begann im Jahr 1932 mit dem Betrieb einer Schlosserwerkstatt. In diesem Jahr feiert das österreichische Unternehmen 90-jähriges Jubiläum. Passend dazu gab es 2021 ein Rekordjahr mit 20 % mehr Umsatz, 1,8 Mrd. Euro Konzernergebnis. Gute Aussichten also auch für 2022 - wenn da nur der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nicht wäre. "Wir haben eine starke Präsenz in Russland", sagt CFO Felix Strohbichler, "wir sind absoluter Marktführer und vor allem lokaler Hersteller im Bereich Lade-, Holz- und Recyclingkräne." Dennoch beobachte Palfinger die momentane Situation mit Sorge. Für die Zukunft setze die Palfinger AG insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung, des gesellschaftlichen Wandels und der Nachhaltigkeit auf ein Zwei-Säulen-Modell aus "Go digital" und "Go for solutions." "Der Anbieter, der die Schnittstellen am besten darstellen kann und das Fahrzeug bis hin zur Hebellösung als gesamte Einheit denkt und entwickelt, wird einen klaren Wettbewerbsvorteil haben."

Wienerberger Rekordjahr 2021 - Dividende steigt um 25 % - CEO Scheuch: "Steigerung nicht ausgeschlossen"

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Wienerberger erzielt 2021 ein Rekordergebnis. Nach den vorläufigen Zahlen ist der Konzernumsatz gestiegen um 18 % auf fast 4,0 Mrd. Euro, das EBITDA um 24 % auf 694 Mio. Euro. CEO Heimo Scheuch: "Die Nachfrage in allen Bereichen ist sehr hoch, der milde Winter hat der Baubranche geholfen. Viele Kunden haben ihre Bestellungen hochgefahren in Q4, weil sie befürchten, dass die Baustoffe knapp werden." Denn auch die Lager der Wienerberger werden zunehmend leerer. Das erfordert gute Planung und Kommunikation mit den Kunden. Es gibt eine Dividende von 75 Eurocent. 25 % mehr als zuletzt. "Schließe in Zukunft eine höhere Dividende nicht aus. Das Investment in die Wienerberger soll sich rentieren." Welche Auswirkungen hat der Konflikt in der Ukraine auf das Geschäft? "Ich betrachte das mit einer gewissen Ruhe. Allerdings macht es mich traurig, dass unsere Politiker eskalieren und nicht deeskalieren. Sanktionen sind keine Lösung. Nur eine andere Art der Kriegsführung."

Wolfgang Matejka zum Ukrainekonflikt: "Der heimliche lachende Dritte ist der Chinese, der hat gewonnen derzeit"

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Russland lässt über Nacht den Konflikt in der Ukraine eskalieren. Wir wollen im Gespräch mit Fondsmanager Wolfgang Matejka einordnen, wie jetzt die Situation ist. Bedeutet das einen echten Krieg in Europa? "Das glaube ich nicht! Ohne Commitment der USA wird das nicht gehen." Welche Sanktionen werden kommen? Die USA haben ja bereits Ankündigungen gemacht. "Zu sagen: Jetzt machen wir kein Geschäft mehr mit Donezk und Luhansk – sorry, das ist Muppet Show! Da ein Drohpotenzial herauszulesen, ist sinnlos. Und genau so wird es auch wahrgenommen. Amerika hat das Gesicht verloren." Und die europäischen Sanktionen? "Womit drohen wir? Wir nehmen euch jetzt kein Gas ab und frieren uns weg? Das ist haltlos, weil Europa die Rohstoffe aus dem Osten noch braucht. Und auch beim Bedrohungspotenzial Finanztransaktionen ist Europa ein Player ohne Instrumente." Gibt es auch Gewinner? "Der heimliche lachende Dritte ist der Chinese, der hat gewonnen derzeit." Was bedeutet das für Investments in Aktien? "Die Lage ist zweigeteilt: Diejenigen, bei denen der direkte Einfluss der Geschäfte neu bewertet werden muss, und die Antizipation der Börse und der Marktteilnehmer, die auf die Reaktion der Kunden reduziert ist. Das ist eher eine pauschale Reaktion. Das schafft Gelegenheiten."

Rosenbauer CFO Wolf: 2021 Gestörte Lieferketten und steigende Materialpreise - aber 2022 startet mit Rekord-Auftragsbest

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Vorläufige Jahreszahlen 2021 bei Rosenbauer: Der Gewinn vor Steuern (EBT) nahezu halbiert von 51,5 Mio. Euro auf 27,5 Mio. Euro. Der Umsatz fiel nach 1,05 Mrd. auf 975 Mio. Euro. Rosenbauer hatte im Dezember bereits gewarnt. CFO Sebastian Wolf: "Wir hatten frühzeitig mit Problemen gerechnet bei Lieferketten und Fahrzeugabnahmen, aber der Preisanstieg beim Material war dann doch deutlicher als erwartet." Vor allem Aluminium ist erheblich teurer geworden. So geht die Marge zurück, von 5 % auf 3,5 %. "Wir haben unsere Preise zwar ebenfalls angehoben. Die wirken aber erst im nächsten Jahr." Rosenbauer hatte sogar einen Mitarbeiter abgestellt, der mit dem Auto Einzelteile bei Lieferanten in ganz Europa eigens abgeholt hat, um die Produktion aufrecht zu halten. Auf der anderen Seite konnten Kunden teilweise wegen der Corona-Pandemie nicht nach Österreich kommen, um ihre Fahrzeuge abzuholen. Dieser Umsatz verschiebt sich ins neue Jahr. "Das Geschäftsmodell an sich ist solide und krisenfest. Der Auftragsbestand liegt auf Rekordniveau."

Robert Halver: "Wir brauchen Klarheit von der Zinsangstfront, dann bin ich mit sicher, dass sich die Aktienmärkte stabil

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Die Stimmung an den Börsen scheint hinüber. Kapitalmarktexperte Robert Halver: "Wir hatten jetzt viele Jahre lang bestes Börsenwetter, keine Wölkchen am Himmel. Und jetzt haben wir eine massive Gewitterfront über uns, bestückt aus geopolitischen Unsicherheiten, Zinsangst, Inflationsangst, Omikron-Ängste, Konjunkturängste. Hervorzuheben ist auch die Zinsangst in der Eurozone. Unsicherheit tut weh! Wir brauchen erst Klarheit von dieser Zinsangstfront, um zu wissen, wie es weitergeht. Und dann bin ich mir sicher, dass sich die Aktienmärkte wieder stabilisieren". Gerade die großen Tech-Aktien hat es besonders getroffen: "Die Insel der Glückseligkeit ist nicht mehr so groß. Es trennt sich die Spreu vom Weizen. Die guten ins Depötchen, die schlechten ins Kröpfchen." Wie wird es weitergehen an den Börsen?

Schmarl: "Wir haben eine Wegwerfgesellschaft entwickelt, weil die Rohstoffkosten so billig waren - Rohstoffe sind preisw

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Rohstoffexperte Herbert Schmarl: "Wir waren über Jahre hinweg zu billig bei den Rohstoffpreisen, deswegen haben wir ja auch eine Wegwerfgesellschaft produziert. Mit all den Problemen, die damit verbunden sind. Rohstoffe waren im Vergleich zu anderen Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien viel, viel zu billig. Und wir haben jetzt eine erste Phase im Rohstoff-Zykus, in der wir das korrigiert haben, aber immer noch bleiben Rohstoffe im Vergleich zu Aktien billig. Der Goldmann Sachs Rohstoffindex war 2008 in der Spitze bei 10.000 jetzt stehen wir bei 3.200. - Es kann sehr schnell gehen mit den nächsten 50 % bei den Rohstoffen." - "Fahrlässige Handlung der EZB: Die Notenbanken kommen mir vor wie Feuerwehren, die sagen: Ah! Wir haben jetzt einen kleinen Waldbrand, aber ich habe gehört in einem Monat kommt der Regen, da brauchen wir uns jetzt nicht anzustrengen und zu löschen."

AT&S Rekordzahlen: großes Update der Projekte und Werke rund um den Globus - neues 6G-Patent - Modulleiterplattenkometen

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Das neue China-Werk sorgte für einen Umsatzsprung bei AT&S. Der Neunmonatsumsatz (Q1-Q3 21/22) beim Leiterplatten-Hersteller (IC-Substrate) AT&S steigt um 30 % auf 1.15 Mio. Euro (VJ: 884 Mio. €). Das bereinigte EBITDA mit 262 Mio. Euro erhöht sich um 37 %. - Die Hybridanleihe aus 2017 in Höhe von 350 Mio. Euro ist abgeschlossen. - Neues 6G-Patent: CEO Andreas Gerstenmayer "Waveguides sind hohle Metallstrukturen, die elektromagnetische Signale praktisch ohne Verluste leiten." - Warum hat AT&S am 7. Januar 2022 den Halbjahresbericht nach dem Pre-Clearance-Verfahren noch mal veröffentlicht? Was ist das Pre-Clearance-Verfahren nach der FMA, der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde?

OMV Jahreszahlen 2021: Rekordgewinn, hohe Öl- und Gaspreise und fortgesetzte Transformation

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Die OMV hat 2021 ihre Transformation weg von einem klassischen Öl-Konzern hin zu mehr Gas, anderen Energiequellen (Geothermie und Zirkularwirtschaft) und Petrochemie. Doch auch der momentan hohe Ölpreis trägt aktuell zum Erfolg der OMV bei. "Hier ist es wichtig, dass es zu einem Equilibrium von Angebot und Nachfrage kommt." Der OMV-Umsatz hat sich mehr als verdoppelt auf +115 % auf 35,55 Mrd. Euro. In Q4 sogar +169 % auf 13,35 Mrd. Euro. "Es ist aber nicht der Umsatz, sondern Cashflow und Profitabilität sind die wichtigen Größen, die uns als Company erfolgreich machen. Für die Profitabilität hat nicht nur das hohe Preisniveau gesorgt, sondern auch die Kostendisziplin." Besonders gewachsen ist die neue Sparte Chemicals und Materials mit der Borrealis. Der Gewinn (operatives Ergebnis vor Sondereffekten) stieg auf neue Rekorde: 5,96 Mrd. Euro, im Vorjahr waren es 1,69 Mrd. Nun soll die Dividende um 24 % steigen auf 2,30 je Aktie.

Nach Rekordjahr 2021: "Wir gehen auch 2022 von einer hohen IPO-Aktivität aus, das Umfeld wird jedoch volatiler"

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2021 war ein Rekordjahr, nicht nur für den Kapitalmarkt generell, sondern auch für Börsengänge. Es gab so viele IPOs wie niemals zuvor. Philipp Süß, verantwortlich für das Eigenkapitalmarktgeschäft von Goldman Sachs in Deutschland und Österreich, Bank Europe SE sieht auch für das laufende Jahr grundsätzlich ein gutes Umfeld: "Wir gehen auch 2022 davon aus, dass die IPO-Aktivität hoch sein wird." Es gibt jedoch Unterschiede zu 2021: "Aufgrund der höheren Volatilität erwarten wir, dass die Fenster, in denen IPOs möglich sind, kürzer werden. Von daher wird eine sorgfältige Navigitation in diesen Zeitfenstern umso entscheidender sein." Zuletzt konnte man drei wesentliche Gründe für Unternehmen erkennen, an die Börse zu gehen: Spin-Offs wie bei Daimler Trucks, Private Equity Investoren, die Firmen als Exit an die Börse bringen oder Unternehmen, die firsches Kapital aufnehmen, um ihre Wachstumsstrategie voranzutreiben.

Über diesen Podcast

In diesen Podcasts hören Sie Interviews rund um die Wiener Börse und den österreichischen Kapitalmarkt. CEOs und CFOs geben Einblicke in börsennotierte Unternehmen. Analysten und Fondsmanager teilen Einschätzungen zur Marktlage, attraktiven Branchen und Favoriten unter österreichischen & internationalen Aktien. Außerdem erfahren Anleger: Tipps zur steuerlichen Behandlung von Dividenden und Wertpapier-Gewinne und Updates zum Umfeld für Börsengänge.

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