00:00:00: Börsenradio Network AG, das Vorstandsinterview.
00:00:03: Und der Anführungszeichen findet deine Heiratsstadt zwischen Kunde und VHS über die nächsten zwanzig bis dreißig Jahre.
00:00:10: News aus Österreich.
00:00:11: Turner Lukas, Vorstand der VHS AG.
00:00:15: Willkommen beim Börsenradio, ich bin Andi Groß.
00:00:17: Turner, Turn Waste Into Energy, damit sprechen Sie die Kunden an.
00:00:22: schmeißt das nicht alles weg, sondern Sie verwerten das thermisch.
00:00:27: Bevor wir aber einsteigen, wie es Geschäft läuft und gelaufen ist, kurz die Frage, wie ist der Stand nach der jüngsten Cyberattacke, was ist passiert?
00:00:36: Was ist kaputt gegangen und was sind die Lehren?
00:00:40: Ja, es ist doch eine sehr herausfordernde Zeit in der Überleben, vor allem alles digital abläuft, alle Prozesse, alle Kommunikationswege, die digital sind.
00:00:50: ist ein Cyberangriff natürlich ein erst einmal Totalstopp für ein Unternehmen.
00:00:57: Wir als Technikunternehmen waren zum Glück sehr gut darauf vorbereitet.
00:01:00: Das heißt, wir waren innerhalb von kürzester Zeit wieder tätig und waren wieder an den Kunden und an dem täglichen Geschäftsbetrieb dran.
00:01:09: Aber natürlich hat es seine Nachwirkungen.
00:01:12: Man muss viel aufarbeiten.
00:01:14: Es sind viele Dinge, die in der Infrastruktur wieder hergestellt werden müssen.
00:01:19: Aber wir sind auf einem guten Weg und im Großen und Ganzen ist zum Glück für uns jetzt nur ein sehr geringer Schaden entstanden.
00:01:27: Jahresabschluss hatten sich verschoben um ein Monat.
00:01:30: Das ist unschön passiert, aber wenn mehrere Dinge ineinandergreifen, Warum?
00:01:36: Und was ist auch die Lehre hier aus, dass es in Zukunft pünktlich dann passiert?
00:01:40: Weil sowas macht ja auch so den Markt immer so ein bisschen nervös.
00:01:43: Ja, also wir waren bis jetzt auch immer pünktlich.
00:01:45: Dieses Mal, wie Sie richtig gesagt haben, ist es leider zur Verkettung von ungünstigen Umständen gekommen.
00:01:51: Sind aber zuversichtlich, dass wir in Zukunft auch wieder alles pünktlich machen, so wie bereits in der Vergangenheit.
00:01:56: Letzte Interview
00:01:57: beim Börsenradio, das war vor einem Jahr gewesen, also Juli-August, April, August, April, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, August, Das Thema Dividende, relativ wichtiges Thema gewesen.
00:02:07: Wir hatten dann getextet auf der Hauptversammlung, Anfang Juli wurde beschlossen, Ausstattungsquote wird erhöht, Bayern nahe ein neunzig Prozent des Bilanzgewinns könnten dann über die Dividende ausbezahlt werden.
00:02:18: Jetzt ging das als zweite, die Auftragsbücher innerhalb der AG sind voll.
00:02:23: Insofern wundert mich die Meldung ein bisschen, dass die diesjährige Hauptversammlung, also, die Dividende gestrichen hat, warum denn das?
00:02:31: Ja, wir sind im Anlagenbau oder die meisten Beteiligungen der VHSRG sind im Anlagenbau tätig und dort haben wir eine Zeitverschiebung von etwa ein bis zwei Jahren, was uns einerseits einen Nachteil bringt, aber andererseits natürlich auch einen Vorteil, um sehr schnell Aufentwicklungen zu reagieren, die in der Zukunft und Anführungszeichen, was jetzt unserem Geschäftsablauf angeht, reagieren zu können.
00:02:55: Und dadurch, dass die Wirtschaft doch in vielen Bereichen eher auf der Bremse steht und etwas abwartend ist, haben wir uns dazu entschlossen, die Dividende für dieses Jahr dann zu streichen, weil es sich nicht in unserem Interesse ist, das Unternehmen zu schwächen.
00:03:10: Es absehbar ist, dass herausfordernde Zeiten auf uns zukommen.
00:03:14: Der Markt selber ist ja aktiv, also wir haben sehr viele Anfragen im Haus, wir haben sehr viele Angebote draußen, aber leider Gottes ist es einfach bei dieser Investitionshöhe, was unsere Projekte angeht, dann doch so, dass sich die Kunden momentan noch etwas Zeit lassen.
00:03:30: Und auf das haben wir entsprechend reagiert.
00:03:32: Das mit dieser Zeitverschiebung, was genau meinen Sie damit, dass sich Projekte verschieben?
00:03:37: nicht nur auf den Bezug auf die Verschiebung von Projekten, sondern auf das Verschieben von Entscheidungen.
00:03:42: Das heißt, so ein Projekt-Durchlauf ist ja irgendwo zwischen acht Monaten bis zu vierundzwanzig Monaten und dementsprechend können wir dann schon reagieren, wenn man in der Phase der Fertigstellung von den laufenden Projekten sieht, dass aktuell sich die Dinge eher zögerlich entwickeln.
00:03:59: Man können wir bereits darauf reagieren, weil bis die nächsten Projekte dann wirklich anlaufen und die Gewinne realisiert werden, vergeht natürlich entsprechend Zeit.
00:04:07: Das ist auch bei der Betrachtung des Geschäfts bei Anlagenbauer immer gar nicht so einfach.
00:04:11: Also wir betrachten jetzt die Zahlen für das gesamte Jahr.
00:04:15: Und jetzt sind wir eigentlich schon auf dem Endspurt.
00:04:19: Also was ich damit sagen will, der Umsatz vergangenes Jahr ist gestiegen von seventy fünf tausend auf hundert zwölf tausend.
00:04:27: Was waren denn da die Treiber?
00:04:28: Also dort sehe ich ja noch keine Zurückhaltung bei den Kunden.
00:04:32: Wir sprechen jetzt hier über die AG selbst, die ja eigentlich nur eine Verwaltungsgesellschaft ist, also eigentlich als Holding-Gesellschaft für die Tochterfirmen agiert.
00:04:42: Wenn wir dann in die Töchterunternehmen hineinsehen, dort wo die Umsätze realisiert werden, dort sieht man ja eben auch genau das, dass im Vierundzwanziger viel bewegt worden ist und viel Betriebsleistung realisiert worden ist, aber die Umsätze selbst noch nicht realisiert worden sind und die werden erst mit dem Abschluss der Projekte in Vierundzwanzig dann realisiert.
00:05:02: durch dann natürlich auch wiederum andere Ausschüttungsvolumen nach oben entstehen können.
00:05:07: Was heißt das jetzt konkret?
00:05:08: Was können Sie mir denn über zwanzig, zwanzig schon sagen, wobei ich die Betonung ganz bewusst auf schon gelegt habe, wohlwissend, dass er nicht abgerechnet ist.
00:05:17: Das halbjahr aber ich natürlich genauso wie der Markt ein bisschen ungeduldig bin und sage, Mensch, guck mal auf den Kalender, wir haben ja bald Oktober.
00:05:25: Von der Seite sehen wir natürlich wieder ganz klein dem Thema, was dürfen wir sagen, was dürfen wir nicht sagen.
00:05:31: Das, was ich sagen kann, ist, dass die Geschäfte so weit laufen, wie wir es geplant haben und die Projekte auch so weit laufen, wie wir es geplant haben.
00:05:40: Und ich momentan dabei bin natürlich den Lagebericht zu verfassen, der in wenigen Tagen pünktlich erscheinen wird.
00:05:47: Und dort gibt es dann auch natürlich die neuesten Aussagen ganz öffentlich, so wie es sich gehört.
00:05:54: Auch ich habe die Betonung bei pünktlich wahrgenommen.
00:05:58: Was tut sich dann auf der Kundenseite?
00:06:01: Anlagen-Geschäft ist ja nicht nur ein langwieriges Geschäft, das dann zu bauen, wenn dann der Kunde ja gesagt hat, abzurechnen.
00:06:09: Man muss ja auch relativ lang an so einen Kunden ranknabbern und den überzeugen, dass er sich jetzt bewegt.
00:06:15: Was ist denn da, dass man sich da zugekommen?
00:06:18: Naja, wir haben also jetzt rein Angebots.
00:06:21: bezogen, haben wir in etwa einen Auftragsvolumen von achtzig Millionen Euro im Markt draußen.
00:06:27: Aber das ist das, was ich vorher erwähnt habe, es zieht sich momentan.
00:06:31: Also die Projekte liegen auf einem Tisch, sie sind quasi bereit zur Unterzeichnung, aber die Kunden warten natürlich gerade, wie sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung darstellt und vor allem auch, wie es mit der ganzen Energiethematik weitergeht.
00:06:47: Denn das ist ja das Entscheidende, wenn das Gas wieder sehr günstig sein sollte oder sich in irgendeiner Form der Trend wieder umkehren sollte.
00:06:56: Das heißt, weg von erneuerbarer Energie, weg von der Verwertung von Reststoffen und weg von einer dezentralen Lösung, dann wird es schwierig.
00:07:05: Aber dieser Trend ist zum Glück aktuell noch nicht erkennbar, weil die ganzen internationalen Akteure sich halt auch eher auf das Fokussieren, sich gegenseitig den Markt zu zerstören und somit bereiten ihn sehr für uns.
00:07:17: Nicht formuliert.
00:07:18: Was lässt dann eigentlich die Kunden zögern?
00:07:21: Welche Überlegungen sind das?
00:07:22: Ob die jetzt bei der VHS kaufen oder bei jemand anderem?
00:07:26: Oder ob sie bei der VHS kaufen oder überhaupt das Projekt gar nicht starten?
00:07:31: Was wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit von den Angebotsummen, die sie genannt haben, tatsächlich zum Umsatz?
00:07:38: Also wir hoffen schon, dass wir über die nächsten Jahre entsprechend unsere fünfzig Prozent Quote erhalten können, die wir haben, was unsere Angebots zu Auftragsquote angeht.
00:07:49: Das Entscheidende ist, denke ich, einfach nur der Zeitpunkt.
00:07:52: Da liegen wir einfach dort, dass Kunden aktuell lieber etwas zuwarten und die Gesamtsituation zuwarten, denn oft sind es ja auch nicht nur Kommunen, die jetzt in Bezug auf Energieversorgung, also Wärmeversorgung, unsere Anlagen kaufen, sondern eben auch private Unternehmen.
00:08:11: Diese sind natürlich von ihren eigenen Geschäftsgebarungen abhängig, ob Investitionen in diesen Volumen jetzt aktuell sich auszahlen oder nicht.
00:08:19: Dieser Teil der Frage, VHS oder jemand anderes, bezieht sich ja auf die Konkurrenzsituation.
00:08:24: Wem müssen Sie sich da stellen im Markt?
00:08:26: Unsere Mitbewerber oder Marktbegleiter sind zum Glück nicht sonderlich viele.
00:08:32: Dadurch teilen sich die Märkte international auf wenige Player auf.
00:08:37: Und jeder unserer Mitbewerber hat gewisse Vorzüge, technologische Eigenheiten, wodurch dann meistens die Projekte im Vorhinein meistens nur noch zwischen zwei, drei Mitbewerbern entschieden werden.
00:08:51: Und da geht es ganz klar nach dem Bestbieter Verfahren und das hinbegrundsätzlich ganz gut aufgestellt.
00:08:57: Ist eigentlich Ihr Geschäft dann beendet, wenn die Anlage steht und läuft oder verdienen Sie auch an der Wartung, an der Maintenance?
00:09:05: Das ist für unser ganz wichtiges Thema, die Service-Wartung und vor allem auch die Nachbetreuung der Kunden und der Anlage.
00:09:12: Denn wir sprechen hier nicht von einer einfachen Thematik, wo ich sage, ich stelle mir dann meinen Bildschirm oder meinen Fernseher in die Wohnung und ich kann alles selber machen.
00:09:21: Wir reden hier von hochkomplexen Anlagen.
00:09:24: Unter Anführungszeichen findet eine Heiratstadt zwischen Kunde und VAS über die nächsten zwanzig bis dreißig Jahre, in der natürlich Service, Wartung, Remote Support und dann im Zuge dessen auch Modernisierungsmaßnahmen über uns stattfinden, weil in dieser Größenordnung und der Komplexität verbindet das den Kunden mit uns natürlich ganz massiv und somit haben wir eine viel längere Wertschöpfung als wie nur diesen Einzelauftrag.
00:09:52: Aber sie sind schon polygam mit vielen Kunden unterwegs.
00:09:56: Naja, wir haben auch genügend Mitarbeiter.
00:09:58: Wenn ich sie jetzt irgendwo auf der Welt zufälligerweise in einem Aufzug treffen würde, sagen, Mensch, das ist der Lukas Tone, aus Abfall macht der Energie.
00:10:06: Dieser Aufzug fährt jetzt im zenten Stock und sie haben wenige Sekunden Zeit.
00:10:10: Und ich sage, Mensch, was ist denn dein bestes Projekt, damit ich sofort verstehe, was du tust?
00:10:15: Das würden sie dann aufzählen.
00:10:17: Ja, das kann dann in diesem Fall nur Proneck in Südtirol sein, wo wir gerade die fünfte Anlage bauen für den gleichen Kunden, einen gleichen Standort.
00:10:26: Denn dort haben wir vor fünfundzwanzig Jahren die erste einfache Anlage hingebaut mit einfachster Technologie und realisieren jetzt dort mit modernster Technik eine hocheffiziente Anlage mit dem Einsatz seiner Absurzionswärme-Bumper.
00:10:40: Da kann man eigentlich die komplette Geschichte nicht nur der VHS, sondern auch der Technologie sehen.
00:10:45: Und damit haben wir das zinte Stockwerk erreicht, Lukas Toner von der VHSHG.
00:10:50: Vielen Dank fürs Interview, alles Gute.
00:10:53: Danke.